Kaderplanung: Borussia Dortmund 22/23 (Teil 2/2)

Jan
15 min readApr 14, 2022

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Im ersten Teil dieser Mini-Serie haben wir bestimmte Maßstäbe für den neuen Kader gesetzt und eine Philosophie, anhand welcher wir nach Neuzugängen suchen, bestimmt. In Teil 2 soll es um realistische Neuzugänge und Alternativen gehen. Wer Teil 1 noch nicht gelesen hat, sollte dies zuvor tun.

Im Folgenden werden wir für jede von mir ernannte Planstelle mögliche Lösungen besprechen und anhand spielerischer, wie finanzieller, Faktoren abwägen. Der Punkt: “Realismus” kommt auch nicht zu kurz. Es macht für den Verein Sinn, bei 50:50 Entscheidungen einen deutschen Spieler zu verpflichten, um die Identifikation zu erhöhen. Oder einen bekannten Spieler aus der Bundesliga. Das ist ein Punkt, welcher beim BVB nicht immer geklappt hat und des Öfteren, völlig zu Recht, kritisiert wird.

Dementsprechend werden manche Kandidaten, oder gar Entscheidungen, auch mit diesem Faktor begründet sein. Ebenso werden manche Spieler erwähnt, welche grundsätzlich äußerst unrealistisch sind, aber um ein “Outside-The-Box-Thinking” zu ermöglichen, trotzdem aufgegriffen.

Um den Rahmen dieses schon viel zu langen Artikels nicht zu sprengen werde ich pro Planstelle nicht alle Namen ausführlich abwägen, Alternativen aber kommentarlos als für weitere Diskussionen erwähnen bzw. auflisten.

Linksverteidiger:

Raphael Guerreiro und Nico Schulz haben in meinem Ansatz beide den Verein verlassen. Somit benötigt man zwei Linksverteidiger. Beide bereit für die Startelf.

Grundsätzlich würde ich für einen flexiblen und zu Rose passenden Kader, zwei unterschiedliche Außenverteidiger-Spielertypen verpflichten. Einen “Wing-Back”, welcher intensiv die Linie rauf und runter spielt, aber auch einen etwas “konservativeren”, defensivorientierteren”, welcher bestenfalls auch in der Innenverteidigung einer Dreierkette eingesetzt werden kann.

Erstmal eine Übersicht über die Kandidaten:

Um es auf den Punkt zu bringen: Meine Wunschlösung lautet David Raum + Ramy Bensebaini. Das wird aber so diesen Sommer nicht möglich sein, dementsprechend habe ich einen spannenden Ansatz.

Zu Bensebaini muss wenig erklärt werden. Er ist ein flexibler Defensivspieler, hat seine beste Zeit unter Marco Rose in Gladbach erlebt und dürfte mit 12 Monaten Restvertrag eine Ablöse von weniger als €15M kosten. Mit Hinblick auf die teuren Alternativen wie bspw. Melvin Bard, Aaron Hickey, Ricardo Calafiori oder die Günstigen, aber qualitativ nicht so Hochwertigen, Marcel Halstenberg und Viktor Kristiansen, fällt die Entscheidung leicht.

Den Typ “Wingback mit hoher Intensität” gebe es am Besten mit David Raum, welcher auch medial bereits konkret mit dem BVB in Verbindung gebracht wird. Allerdings erst für 2023, wo seine Ausstiegsklausel aktiviert werden kann. Da die Alternativen alle ein langjähriges Millionenpaket und fehlende Perspektive für Tom Rothe ab 23/24 bedeuten würden, habe ich mich etwas überraschend für eine Leihe von Ryan Sessegnon entschieden. Der Engländer ist mit 21 noch äußerst jung, spielstark, athletisch, intensiv und hat letzte Saison bereits in Hoffenheim einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen .

Bei den Spurs ist er außen vor und dürfte einem Wechsel nach Dortmund nicht abgeneigt sein. Es wäre sicherlich nicht der qualitativ hochwertigste Ansatz, aber eine mehr als nur vielversprechende gute Übergangslösung bis 2023 David Raum verpflichtet werden kann.

Rechter Innenverteidiger:

Auf der rechten Innenverteidiger-Position braucht es nach den Abgängen von Emre Can, Manuel Akanji und Marin Pongracic einen weiteren Spieler. Niclas Süle ist hier absolut gesetzt, doch gerade mit Hinblick auf mehrere Wechsel in den Systemen (3er oder 4er-Kette), sollte hier ein spielstarker, temporeicher und kostengünstiger Spieler verpflichtet werden.

Die Kandidaten:

Tiago Djalo wäre hier die qualitativ hochwertigste Lösung. Mit Geertruida gäbe es einen äußerst flexiblen jungen Holländer, welcher ebenso als 6er oder Rechtsverteidiger agieren könnte. Josip Sutalo gehört zu den aktuell interessantesten rechten Innenverteidiger auf dem Markt, dürfte allerdings recht teuer werden. Mavropanos spielt eine äußerst interessante Saison und würde mit seinem Profil zu Rose passen — wäre allerdings niemand für die Viererkette. Pieper wäre hier der ablösefreie Notfallplan. Die perfekte Lösung liegt aber auf der Hand: Becir Omeragic.

Omeragic ist seit bereits 3 Jahren in der ersten Mannschaft von Zürich mehr oder weniger Stammspieler und überzeugt. Der Schweizer, welcher von der selben Beraterfirma wie Gregor Kobel vertreten wird, verfügt ebenso über einzig 12 Monate Restvertrag. Darüber hinaus passt er auch spielerisch hervorragend zum BVB. Der U21-Nationalspieler der Schweiz besticht mit einer äußerst sauberen Grundtechnik, Ruhe und einem soliden Tempo. Defensiv könnte er sich noch verbessern und stabilisieren, einsetzbar ist er allerdings in einer Dreier, wie Viererkette. Notfalls könnte er auch als RV in einer Viererkette agieren. Mit seiner Vertragssituation, dürfte ein Transfer im Kosten-Nutzen-Potenzial-Verhältnis unschlagbar sein. Es würde mich stark überraschen, sollte Omeragic mehr als €10M kosten. Tendenz geht zu knapp über 5. Das Gehalt würde sich ebenso in Grenzen halten. Darüber hinaus verfügt er noch über weiteres Potenzial, was in hier langfristig auch zum Stammspieler machen könnte.

Rechtsverteidiger:

Ich persönlich gehe von einem Meunier- und Wolf-Verbleib aus. Mit Morey in der Hinterhand wäre ein weiterer Spieler hier eigentlich zu viel, aber: Was ist, wenn Morey in der Vorbereitung klare Probleme signalisiert? Was ist, wenn Meunier oder Wolf entgegen meiner Erwartungen ein lukratives Angebot erhalten? Hier braucht es bestenfalls ebenso einen Wingback mit Offensivqualitäten. Viel Zug nach vorne, hohe Intensität und bestenfalls auch physisch weit entwickelt.

Dann würde ich mich mit folgenden Alternativen beschäftigen.

Hier gibt es für mich eigentlich nur einen Kandidaten: Djed Spence. Der Engländer gehört zu den absoluten “Breakout-Stars” in England und wird diesen Sommer für knapp €15M wechseln dürfen. Er überzeugt mit seiner hohen Intensität, Dribbelstärke, Physis und Offensivdrang. Der Engländer wäre der ideale Schienenspieler mit Potenzial zu mehr.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man für Spence in der Zukunft mehr Geld bekommen würde als man bezahlt hat, wäre enorm hoch. Ich bin komplett überzeugt von dem Spieler und würde ihn äußerst gerne unter Marco Rose in einem 3–5–2 sehen. Als stilähnliche Alternative gäbe es hier Wilfried Singo. Sergino Dest könnte auf dem Markt kommen, sollte Barcelona sich auf RV erneut verstärken. Ridle Baku ist die “deutsche Variante”. An Dalot war man bereits letzten Sommer dran. Dieser hat nur noch einen Vertrag bis 2023 und scheint bei Manchester United ebenso keine Zukunft mehr zu haben. Ich bevorzuge am Ende dennoch klar Djed Spence, auch wenn etwas Risiko bei dem Transfer dabei ist.

Zentral defensives Mittelfeld

Mit Axel Witsel und Emre Can verlassen zwei Spieler im Sommer den Verein. Bereits im letzten Sommer wechselte Thomas Delaney. Dem BVB fehlt somit ein klarer 6er, aber vor allem ein weiterer ballgewinnender 8ter der etwas höher spielen kann. Der einzige echte Ballgewinner im aktuellen Team ist Jude Bellingham. Die Alternativen dahinter sind rar was dieses Skillset an geht. Dementsprechend wird es kommenden Sommer einen klaren 6er mit strategischen Fähigkeiten, aber dennoch einem ordentlichen physischen, wie athletischen Profil brauchen. Für unsere bestimmte Philosophie und die Art von Fussball, welche Rose spielen möchte, braucht es aber bestenfalls noch einen weiteren Box-To-Box-Spieler, der viele Bälle gewinnt und ein starkes Umschaltspiel mitbringt.

Meine Traumlösung für die 6 wäre eigentlich Boubacar Kamara, welcher ablösefrei zu haben ist und zwar etwas weniger über die Intensität, dafür aber viel über Stellungsspiel und strategischen Fähigkeiten kommt. Auch wenn er dem gesuchten Profil nicht komplett entspricht, wäre seine Qualität so hoch, dass man ihn bei diesen Umständen diskutieren muss. Leider zieht es ihn voraussichtlich nach Spanien, zu Atletico Madrid.

Die zweite Traumlösung wäre Mo Camara von RB Salzburg. Der aus Mali stammende Mittelfeldspieler verfügt über eine unglaublich hohe Intensität und Arbeitsrate in seinem Spiel. Dazu macht er wenig Fehler, ist technisch sauber und hat bereits erfolgreich in einem Pressing-und Umschaltsystem eine Führungsrolle übernommen.

Ich nehme allerdings an, dass er Angebote von den absoluten Top-Teams erhalten wird. Und dazu: RB Salzburg wird den Spieler nach der Adeyemi-Saga voraussichtlich nicht an uns abgeben wollen. Ich hoffe aber, dass ich falsch liege. Camara wäre hier meine Traumlösung.

Als Alternative zu Camara sehe ich Ibrahim Sangare von PSV Eindhoven als realistisch an. Aktuell der wahrscheinlich individuell stärkste Spieler in den Niederlanden und mit einem sehr ähnlichen Profil wie Mo Camara. Von der Qualität ungefähr eine halbe, oder sogar ganze Klasse unter Camara, dafür aber für voraussichtlich weniger als €25M zu haben. Für €15-€20M sollte mMn etwas gehen. Im Gegensatz zu Camara bringt Sangare für mich noch mal etwas mehr strategische Fähigkeiten und linienbrechende Pässe mit. Camara treibt den Ball eher über das Dribbling. Was aber auch komplett okay ist.

Der Box-To-Box-Spieler

Für diese Rolle benötigt es tendenziell eher einen Rollen-, als Unterschiedsspieler. Bestenfalls jemanden aus der Bundesliga, welcher kostengünstig ist und in der Rotation seinen Job macht. Dementsprechend ist meine Ausfall auch primär auf die Bundesliga beschränkt, da diese Art von Transfers weiterhin Teil der Philosophie sein werden. Man wird nicht nur ausländische Spieler verpflichten. Und hier bietet sich etwas aus der Liga am Besten an.

Die Abwägung fällt mir total schwer. Xaver Schlager hat die höchste Qualität, nur noch Vertrag bis 2023, Marco Rose ist “Riesenfan”, aber Schlager dürfte dennoch recht teuer sein. Dazu betonte der Österreicher, dass er für Arsenal in Zukunft spielen möchte. Der Wechsel würde diesen Sommer super passen. Ebenso scheint Schlager das Thema “Corona” etwas differenziert zu sehen, eine Frage, inwiefern der Spieler für die Fans dann haltbar wäre.

Ellyes Skhiri und Salih Özcan von Köln haben beide nur noch Vertrag bis 2023 und würden ideal passen. Finanziell dürften die Spieler für unter €15M verfügbar und somit mehr als nur bezahlbar sein. Während ich Skhiri tendenziell qualititativ etwas besser finde, ist dieser wiederum verletzungsanfälliger als Özcan. Am Ende würde ich beide für diese Rolle gut finden.

Anton Stach wäre hier ein kleiner Risiko-Transfer, welcher aber typisch BVB ist. Ich halte von Stach sehr viel. Hohe Intensität, Arbeitsrate, aber technisch trotzdem fein und mit vielversprechender Statur. Dazu flexibel einsetzbar und noch mit Potenzial nach oben. Ebenso deutscher Nationalspieler. Punkt Identifikation und das Ziel des Vereins beim DFB gut vertreten zu sein.

Es spricht spielerisch und mit der geplanten Philosophie alles für Stach, doch die Frage bleibt: Was kostet er? Lt. Stach und Heidel ist ein Wechsel im Sommer ausgeschlossen. Eine Aussage um den Preis hochzutreiben, oder tatsächlich ein intelligenter Karriereplan? Beides ist möglich. Meine Tendenz: Stach ist nur für €25M zu haben, was für Mainz eine unmoralische Summe wäre. Alles unter/bei €20M würde ich machen.

Am Ende entscheide ich mich hier für Skhiri, da es zu diesen bereits eine gute Quelle gibt und ich den Blog so realistisch wie möglich halten möchte.

Stürmer

Es braucht einen Haaland-Ersatz. Und diesen zu finden wird gar nicht so leicht. Geschweige denn einen ädäquaten Ersatz dann auch nach all den vorherigen Transfers zu finanzieren. Man bedenke, dass der ein oder andere Abgang scheitern könnte. Einen Stürmer wird man aber unbedingt, unabhängig von Abgängen, noch neben Adeyemi brauchen. Dementsprechend habe ich hier eine flexible Lösung, welche ich richtig spannend finde.

Erstmal die Kandidaten:

Die Geschichte ist schnell erzählt: Sebastien Haller wäre traumhaft, dürfte aber zu teuer sein mit €30M+ aufwärts. Hugo Ekitike finde ich klasse, hier wird allerdings voraussichtlich eine €25M+ Ablöse erforderlich, was ich nach einer halben starken Saison einfach zu risikoreich finde mit den gegebenen Umständen, dass man Haaland ersetzen muss. Dazu eine schwere Muskelverletzung. Grundsätzlich aber ein äußerst spannender Spieler. Von Kalajdzic halte ich viel, doch der aufgerufene Preis von €20M wäre deutlich zu viel. Ebenso gibt es leichte Zweifel an der Qualität, welche ich nachvollziehen kann. Ich würde die Lösung unterstützen, aber 100% überzeugt bin ich auch nicht. Auch wenn ein großer Fan und der Ansicht, dass er zu stark kritisiert wird. Aber alleine seine Verletzungshistorie schließt den Transfer nahezu aus — leider.

Kelechi Iheanacho darf Leicester im Sommer verlassen und ist spielerisch ein hervorragender Stürmer. Mit seiner Einstellung gegen den Ball und bereits international gesammelten Erfahrung wäre er ein super Fit. Dazu würde er sich mit seinen spielerischen Fähigkeiten perfekt mit Malen/Adeyemi ergänzen. Das Problem: Das Gehalt. Etablierte Premier League Spieler erhalten idR bereits Gehälter, welche für den BVB nicht bezahlbar sind bzw. nicht in einem Verhältnis mit der zu erwartenen Leistung stehen. Ein großes Fragezeichen, aber ebenso ein potenziell guter Fit.

Last but not least: Armando Broja und auf diesen lege ich mich für Viele wahrscheinlich auch etwas überraschend fest. Broja ist ein Mentalitätsmonster, welches aber trotzdem physisch und athletisch überzeugt. Darüber hinaus bringt er eine tolle Grundtechnik und Abschlussqualitäten mit. Ja, seine Torausbeute bei Southampton, einem recht schwachen Team in der PL, ist ausbaufähig. Dass man garantierte Tore nach einem Haaland-Abgang braucht, entkräftigt dieses Kontraargument noch weniger. Allerdings: Broja dürfte per Leihe mit KO verfügbar sein und passt spielerisch perfekt rein. Chelsea plant mit Havertz als Stürmer und wird Lukaku entweder abgeben und einen teueren Ersatz holen, oder Lukaku behalten. Platz für Broja ist da nicht und dieser könnte hier Champions League spielen. Bezahlbar dürfte sein Gehalt ebenso sein. Bei einer Kaufoption sinkt das Risiko auch stark. Einen Haken gibt es aber: Chelsea würde auf eine Rückkaufoption zu 99,99% bestehen, wie zB auch bei Tammy Abraham. Da ich aber denke, dass Broja für max. €35M KO verfügbar sein dürfte, würde ich die Rückkaufklausel bei Plus €80M vertretbar finden. So ist der Deal auch bei Tammy Abraham ungefähr strukturiert.

Nochmal zu Broja: Ich glaube das Spieler aus der Premier League sich in der Bundesliga leichter tun. Broja ist vom Spielertypen her wirklich ein exzellenter Fit und man könnte den Spieler entwickeln. Kommende Saison könnte, muss aber nicht, die KO erst gezogen werden. Da es auch keine 1A-Alternative gibt, finde ich diese Lösung am Besten. Ich traue ihm 15+ Buden in der Liga definitiv zu!

Der Dribbler

Ja, der BVB vermisst Dribbler. Hier aber die Frage: Wird der BVB diese so dringend brauchen in einem Umschalt- und Pressingsystem? Die Antwort ist: Jaein. Ja, diese als weitere Option zu haben wäre wichtig. Mit Hinblick auf eine Doppelspitze aus Malen/Adeyemi + X sehe ich in der grundsätzlichen Philosophie keinen Platz für so einen Spieler. Man braucht aber definitiv einen weiteren Unterschiedsspieler, welcher noch weitere Optionen ermöglicht. Eigentlich für die Startelf, das aber vor ab: Oder eine risikoreiche Lösung mit viel Talent. Die Kandidaten:

Da ich hauptsächlich mit einem 3–5–2 oder 4–4–2 Raute kommende Saison rechne, habe ich hier Spieler verwendet, welche flexibel sind. Entweder als 8ter/10ner, Wingback oder Stürmer einsetzbar. Das eine Passender als das Andere, ohne Frage. Besonders Sinisterra und Akhomach finde ich interessant.

Luis Sinisterra ist wohl der qualitivativ hochwertigste Flügelspieler, welchen man im Sommer verpflichten kann. Bezahlbar, hohes Grundniveau, defensiv engagiert und mit Unterschiedsfaktor. Dazu auch einsetzbar im offensiven Mittelfeld und mit viel Orientierung in den Halbraum. Offensiv würde er sich gut mit Adeyemi oder Malen ergänzen, welche gerne auf die Flügel ausweichen um eine Gefahr für die Tiefe zu sein. Sinisterra könnte in Folge einrücken und die zentrale Halbspur besetzen. Dieses Wechselspiel funktioniert auch wunderbar mit Gio Reyna oder Bynoe-Gittens, ohne großartig die Strukur/Philosophie zu ändern. Dementsprechend bevorzuge ich Sinisterra als Wunschlösung.

Es sei dazu gesagt, dass der BVB sein Peak wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich noch großartig entwickelt und er könnte final nicht über die Rolle des guten Thorgan 19/20 Hazards hinaus kommen. Also ein solider Stammspieler, der mal den Unterschied macht, man sich aber oft ärgert oder einen talentierten Jugendspieler statt ihm mal fordert. Grundsätzlich sehe ich Sinisterra eher bei einem Verein ein Level drunter, wie Nizza oder Leverkusen — zu welchen es auch Gerüchte gab. Es gibt aber einfach keine besseren Alternativen. Madueke ist zu teuer, zu oft verletzt und dazu wshl. auf dem Sprung nach England.

Eine Lösung mit Talent und Risiko wäre Ilias Akhomach von Barcelona, welcher nur noch Vertrag bis 2023 hat. Sein größtes Plus: Linksfuss. Etwas, was ich beim BVB total vermisse. Dazu ein Potenzial, was ihm erlauben würde mal Weltklasse zu sein. Ich sehe ihn auf Außen in einem 4–3–3 grundsätzlich mit Abstand am Stärksten, würde ihn die oben beschriebene Rolle aber ebenso zu trauen. Die Frage ist: Möchte man noch ein Talent? Und möchte Akhomach überhaupt wechseln? Die Konkurrenz bei Barca ist groß und wird bei einem Dembele-Verbleib nur größer. Dazu bleiben “La Masia”-Absolventen aufgrund ihrer unglaublich hohen Identifikation gerne auch beim Verein, weil sie diese so sehr lieben.

Am Ende gehe ich mit Sinisterra, auch wenn ich diesen Transfer unrealstischer final finde als die anderen von mir aufgeführten Transfers in diesem Blog.

Playmaker

Mit dem Abgang von Julian Brandt, der Verletzungsanfälligkeit von Gio Reyna und dem wirklich sehr hohen Alter von Marco Reus könnte es eigentlich einen weiteren Playmaker sehr gut vertragen. Dazu fehlt nach den Abgängen von eben Brandt und Guerreiro auch ein starker Standardschütze. Ein Kreativspieler von der 8 oder 10, evtl. sogar für eine mögliche Doppel-6 statt Dahoud, wäre vom Vorteil. Hier gibt es einen exzellenten Kandidaten, auch wenn man dann Gefahr läuft den Kader zu überfüllen.

Mein Wunschtransfer wäre hier Orkun Kökçü von Feyenoord. Einer der besten Spieler der Niederlade und deckt alle oben angesprochenen Attribute ab. Äußerst kreativ, beidüfßig, dynamisch, aggressiv, flexibel (10, 8 oder Doppel 6) und mit tollen Standards. Er würde super reinpassen und der Spielertyp wird grundsätzlich benötigt. Nur mein Gefühl ist, dass der Kader mit ihm zu voll wäre. Auf der anderen Seite hat er mehrere recht verletzungsanfällige Spieler (Reyna, Reus) vor sich und von Göktan Gürpüz erwarte ich kommende Saison nichts. Dazu wäre der Transfer rechts kostspielig. Ebenso die Frage, ob er den Konkurrenzkampf mit Reyna, Reus und indirekt Bellingham — welcher auch höher spielen kann — eingehen wollen würde, wenn er woanders einen Stammplatz sicher hätte. Kosten? Ich würde schätzen ca. €25M. Und das wäre happig.

Als Alternativen habe ich äußerst talentierte Talente gewählt, welche zwar auf einem anderen Niveau wären, dafür aber mit mehr Potenzial. Arda Güler ist mir eigentlich nicht intensiv genug in seinem Spiel für Rose, wäre aber ein exzellenter Dirigent mit unglaublich hohen Potenzial. Er hat alles für ganz oben. Zakharayan könnte man auch als Dribbler sehen, bringt die Intensität und Kreativität mit. Dazu mit Potenzial ausgestattet. Er hat dazu, meine ich und leider ohne Quelle, eine Ausstiegsklausel von €15M-€25M. Ist dieser unter €20M, wäre das lukrativ. Jobe Bellingham wäre natürlich eine hervorragene Geschichte, allerdings noch zu weit von der ersten Mannschaft spielerisch entfernt. Das würde noch ein Jahr dauern. Gharbi wäre ein guter Mix, unglaublich talentierter und leichtfüßiger OM/Flügel, welcher sogar ablösefrei zu haben wäre. Könnte ein guter Kompromiss sein. Dafür ist dieser gegen den Ball allerdings nicht so intensiv, wie man es sich wünschen würde. Ilkhan kann auch auf den Flügeln spielen, wäre aber ein Perspektivspieler. Dazu ebenso nicht so intensiv, wie man es sich evtl. wünschen würde — auch wenn besser als Güler bspw. Mit Vertrag bis 2023 auch voraussichtlich gut bezahlbar und es gibt bereits eine Quelle, welche uns Interesse nach sagt.

Der Traum wäre Kökcü, am Ende gehe ich mit Jobe Bellingham: Auch weil es am Realistischsten ist. So würde man den Kader nicht überladen, da Jobe in der U23 spielen könnte. Ein ähnlicher Weg wie bspw. Abdoulaye Kamara.

Fazit:

Finanziell umsetzbar, auf eine klare Spielphilosophie ausgelegt und auch realistisch wie ich finde. Mit ein paar Punkten, wie bspw. den Flügelspielern oder dem “Creator” bin ich nicht zufrieden. Auch Broja im Sturm ist grundsätzlich als Haaland-Ersatz tendenziell zu dünn, aber das habe ich bereits näher erläutert. Aber gerade die Lösung auf LV überzeugt mich nicht komplett, ist mit Hinblick auf Raum 2023 aber die Beste. “Notfalls” kann Bensebaini dort immernoch spielen oder man spielt Viererkette. Dann hat man auch automatisch einen offensiven Spieler mehr.

Effektiv:

  • 4 Schlüsselspieler
  • 14 Stammspieler
  • 6 Rotationsspieler
  • 9 Perspektivspieler, wovon viele auch fest zur U23 gehören

Rechnet man Rothe, Kamara, Gittens, Bellingham und Fink als die einzigen Perspektivspieler, die realistisch auf Spielzeit kommen, hat man somit einen 27 Mann Kader. Das wäre, gerade mit Hinblick darauf, dass Jobe, Fink und Rothe noch problemlos U23 spielen können für ihre Entwicklung, eine gute Kadergröße.

So sehe der Kader im 3–5–2 aus:

Kökcü würde ich sehr gerne noch ergänzen, wenn das finanziell drin ist. Dann wäre ich äußerst zufrieden. Gerade dann, wenn man öfters Viererkette spielt und Reus/Reyna ausfallen, würde dieser Transfer den Kader perfektionieren im Rahmen der Möglichkeiten.

Die geschätzten (!!!) Einnahmen- und Ausgaben*:

*Das bei Einnahmen, wie Ausgaben, auch Abgaben/Zuzahlungen erfolgen ist mir bewusst. Ebenso weiß ich, dass gerade der Buchwert etc. eine Rolle spielt. Ebenso ist mir bekannt, dass Ablösen auch in Raten über Jahre bezahlt oder eingenommen werden können. Hier geht es um einen ungefähren Richtwert und soll eher der Übersicht, als einer tatsächlichen Investitionsrechnung dienen.

Einnahmen:

  • Erling Haaland (75M, 8M Gehalt)
  • Manuel Akanji (25M, 5M Gehalt)
  • Roman Bürki (0M, 5M Gehalt)
  • Reinier (0M, 3M Gehalt)
  • Axel Witsel (0M, 8M Gehalt)
  • Thorgan Hazard (15M, 5M Gehalt)
  • Julian Brandt (15M, 6M Gehalt)
  • Emre Can (15M, 8M Gehalt)
  • Nico Schulz (0M, 5M Gehalt)
  • Raphael Guerreiro (25M, 6M Gehalt)
  • Marin Pongracic (0M, 3M Gehalt)
  • Dan-Axel Zagadou (0M, 2M Gehalt)
  • (Thomas Meunier (8M, 7M Gehalt)
  • > 170+8 Mio Ablöse, 64+7 Mio Gehalt

Ausgaben:

  • Ryan Sessegnon (€5M Leihgebühr, 3M Gehalt)
  • Ramy Bensebaini (€12M, 4M Gehalt)
  • Nico Schlotterbeck (€20M, €5M Gehalt)
  • Niclas Süle (€8M Signing Fee, €8M Gehalt
  • Ibrahim Sangare (€20M, 3,5MGehalt)
  • Ellyes Skhiri (12M, 3,5M Gehalt)
  • Luis Sinisterra (€20M, €3,5M Gehalt)
  • Jobe Bellingham (€10M, 0,5M Gehalt)
  • Karim Adeyemi (€35M, 6M Gehalt)
  • Armando Broja (€8M Leihgebühr, 4M Gehalt)
  • (Djed Spence (€15M Ablöse, €3,5M Gehalt)
  • > 165+ 15 Mio Ablöse, 41 + 3,5 Mio Gehalt

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